Vorträge von Benedikt Peters als MP3

Audio-VorträgeMit diesem Beitrag wollen wir versuchen auch ein Feedback von Dir zu den Themen in den Vorträgen von Benedikt Peters zu erhalten. Du hast die Möglichkeit einen Kommentar zu unserem Beitrag zu hinterlassen.

Es handelt sich im Folgenden um einen Überblick einiger Punkte, die in dem Vortrag von Benedikt Peters angesprochen wurden. Es wird nicht in Anspruch genommen, alle Aspekte des Vortrags wiederzugeben. Es wäre daher schön, wenn die beschriebenen Punkte durch Kommentare vertieft und weitere Punkte eingebracht würden.

Psalm 3

Thematik des Psalms:
David hat diesen Psalm anlässlich der Revolte seines eigenen Sohnes Absalom gegen ihn und der daraus folgenden Flucht geschrieben. Diese Ereignisse werden in 2. Sam. 15 – 17 beschrieben. David beschreibt in dem Psalm seine bedrängte Situation, sein Rufen zu dem Herrn und die durch den Herrn bewirkte Rettung.

Vorbemerkung zur Reihenfolge der Psalmen:
Psalm 1 und 2 sind als einleitende Psalmen zu dem Buch der Psalmen zu betrachten. Bemerkenswert ist, dass Psalm 1 mit einer ‚Glückseligpreisung’ beginnt und Psalm 2 mit einer solchen endet. Beide Psalmen sind durch diese ‚Klammerung’ miteinander verbunden. Während in Psalm 1 derjenige glückselig gepriesen wird, der sich vom Bösen fernhält und auf die Gebote des Herrn achtet, beschreibt Psalm 2 den Aufstand derjenigen, die sich Gott (und seinem Gesalbten) nicht unterwerfen wollen,  schließt aber letztlich mit einem ‚glückselig alle, die auf ihn trauen’.
Der Psalm 3 stellt eine Illustration des im vorhergehenden Psalm 2 beschriebenen Aufstands der Völker gegen den Herrn und seinen Gesalbten (Vers 1 – 3) dar. Der Psalm ist also nicht zufällig der dritte Psalm, sondern zeigt die in Psalm 2 beschriebene Situation am Beispiel des Königs Davids und des Aufstands gegen ihn exemplarisch auf.

Inhalt:
Der Psalm lässt sich in 3 Teile gliedern, die durch das Wort ‚Sela’ getrennt sind.
Im ersten Teil (Vers 1 + 2) beschreibt David seine Situation zur Zeit des Aufstands. Auffallend ist hier das Wort ‚viele’: Seine Bedränger sind ‚viele’, ‚viele’ haben sich gegen ihn erhoben, ‚viele’ behaupten, dass es für ihn keine Rettung mehr gebe. (In 2. Sam. 15, 12 wird diese schwierige Situation ähnlich beschrieben: „Die Verschwörung wurde stark, und das Volk mehrte sich fort und fort bei Absalom.“). Für einen Gläubigen ist diese Situation der starken Bedrängnis durch die Feinde Gottes eigentlich nichts Ungewöhnliches, beispielsweise schreibt Paulus in 1. Kor. 16, 9, dass ‚der Widersacher viele sind’. In Psalm 34, 20 heißt es: „viele sind der Widerwärtigkeiten des Gerechten …“. Die Widersacher haben sich gegen David erhoben und sie behaupten, dass es keine Rettung mehr für ihn gebe. David bezieht sich hier wohl auch auf die Situation, die in 2. Sam. 16, 8 beschrieben wird (das Fluchen Simeis ihm gegenüber).

Im zweiten Teil des Psalms wird eine Wende beschrieben: David erhebt sein Haupt empor zu Gott (Vers 3). Er ist aus der Stadt geflohen unter Weinen und mit verhülltem Haupt, doch dann hat er zu Gott geschrien. Der Anlass zu dem Hilferuf zu Gott wird in 2. Sam. 15, 30 und 31 beschrieben: David erfährt, dass der kluge Ratgeber Ahitophel, dessen Rat war, „wie wenn man das Wort Gottes befragte“ (Kap. 16, 23), sich auf die Seite seines aufständischen Sohnes geschlagen hatte. Eine schlimme Nachricht, denn David wusste, dass die Ratschläge Ahitophels, die er Absalom geben würde, sein Ende bedeuten würden. Deshalb sein Schreien zu Gott: „Betöre doch den Rat Ahitophels, Herr!“ Das emporgehobene Haupt ist also durchaus auch buchstäblich zu verstehen. Und sein Haupt blieb von nun an emporgehoben zu seinem Gott. Er kann ruhige, klare Entscheidungen treffen (er schickt seinen Vertrauten Husai in die Stadt zurück, den Gott benutzt, um den Rat Ahitophels zu verhindern.) Er erfährt Gott als Schild. Man kann hier an den Schild des Glaubens, mit dem die „feurigen Pfeile des Bösen ausgelöscht werden“, denken (Eph. 6, 16). Aufgrund von Psalm 64, 4 kann man diese Pfeile als bittere Worte verstehen, die eine andauernde, negative Wirkung bei einem Gläubigen haben, wenn er sie ins Herz dringen lässt, statt sie bei Gott abzugeben bzw. sie im Vertrauen auf Gott erst gar nicht an sich heranzulassen (Gott als Schild).

Im dritten Teil werden die Folgen der Hinwendung Davids zu Gott beschrieben: Er gewinnt eine Nacht der Ruhe, er kann schlafen (während sein eigener Sohn ihn umbringen will). Gott hat ihm tiefe innere Ruhe gegeben. Gott hat aber auch dafür gesorgt, dass der Rat Ahitophels, der, wäre er ausgeführt worden, Davids Vernichtung bewirkt hätte, tatsächlich zunichte gemacht wurde (2. Sam. 17, 1 – 14). Während er in Vers 1 noch beklagt, dass sich viele gegen ihn erhoben haben, kann er nun sagen, dass er sich nicht vor den Vielen fürchtet, weil ihn der Herr stützt und für ihn aufsteht (Vers 6 und 7). Während die Vielen gesagt haben, dass es keine Rettung gebe, weiß er ganz sicher „Von dem Herrn ist die Rettung“ (Vers 8). In diesem letzten Vers des Psalms zeigt sich der König David als Hirte: Er betet um den Segen Gottes für das Volk. Auch nach dieser extremen Lebenssituation der Verwerfung und Vertreibung zeigt er also keine Bitterkeit, sondern wirkliche Hirtenliebe zu seinem Volk.

Psalm 73

Thematik des Psalms:
Der Schreiber des Psalms, Asaph, ein Vorsänger im Tempel, beschreibt aus seiner persönlichen Erfahrung das Problem des Zweifels am eigenen Glauben, hervorgerufen durch seine vergleichende Betrachtung der äußeren Lebensumstände von Nichtgläubigen und Glaubenden. Er zeigt aber auch auf, wie er aus diesen Zweifeln herausgefunden hat, um sich erneut an Gott und seiner Nähe zu erfreuen.

Inhalt:
Bevor er mit der Beschreibung seiner damaligen Zweifel beginnt, bekennt er, dass Gott wirklich Israel (genauer ‚denen, die reinen Herzens sind’) gut (oder ein Gut) ist. Und er muss im Rückblick sagen, dass wirklich nicht viel gefehlt habe, und er wäre von diesem Gott abgewichen.

Wie kam es dazu? Er beobachtete das Leben und Sterben von Menschen, die Gott ablehnten (er nennt sie ‚Gottlose’ oder ‚Gesetzlose’).  In den Versen 3 – 14 beschreibt er wie er diese Menschen damals gesehen hat. Es wird hier auch deutlich, dass er zwar zum Teil auch heute noch zutreffende Beobachtungen seiner Mitmenschen machte, teilweise aber eine verklärte, einseitige, an der Wirklichkeit vorbeigehende Sicht der Dinge hatte.

  • Er sieht ihr äußeres Wohlergehen und empfindet Neid.
  • Nicht nur ihr Leben sei gut, sondern auch ihr Tod sei ein ‚schöner Tod’ (Tatsächlich gibt es aber nie einen ‚schönen Tod’. In der Bibel wird der Tod als ‚Feind’ beschrieben)
  • Ihr Wohlstand scheint zu einem sorglosen Leben zu führen (Tatsächlich ist es so, dass ein Mensch ohne Gott, das Leben nur dann ‚gut’ findet, wenn es äußerlich gut geht. Ändern sich äußere Lebensumstände zum Schlechten, empfindet dieser Mensch das Leben als ‚schlecht’.)
  • Er hat gesehen, dass Hochmut und Überheblichkeit bei diesen Menschen zu finden ist, auch Einbildungen (Selbstbetrug). Sie reden große Worte, auch durchaus in höhnischer, arroganter Weise. Doch sie haben Erfolg, die große Masse bewundert sie oder läuft ihnen sogar nach. Dies war zur Zeit Asaphs ebenso zu beobachten, wie wir das in der Geschichte der Menschheit immer wieder gesehen haben und auch in unserer heutigen Zeit immer wieder erleben. Der Mensch hat offensichtlich einen Hang, Menschen mit solchen Charakterzügen und Verhaltensweisen zu bewundern.
  • Trotzdem scheint sich bei ihnen hin und wieder das Gewissen zu regen. Es wird ihnen (zeitweise) bewusst, dass ihr Tun und Reden nicht in Ordnung ist. Dies wird aber durch den Gedanken, dass Gott sicher keine Notiz von ihrem Tun nehmen werde, verdrängt. Verdrängen von Schuld in dieser Weise ist sicher kennzeichnend für den Sünder, der nicht zur Umkehr kommen will.
  • Als sich Asaph all das scheinbare Wohlergehen, die scheinbare Sorglosigkeit und auch die materiellen Besitztümer der Gottlosen bewusst macht, kommt er zu dem erschütternden Gedanken, dass all seine Hinwendung zu Gott, all sein Streben nach einem geheiligten Leben mit Gott eigentlich nutzlos und vergeblich sei! Er vergleicht die äußeren Umstände seines Lebens mit dem, was er bei den Gottlosen zu beobachten glaubt. In seinem Leben erfährt er Demütigung und sogar Züchtigung von Gott. (Tatsächlich züchtigt Gott, aber nur seine Kinder und nur zum Nutzen (Heb. 12, 8 – 10). Das Eingreifen Gottes in das Leben seiner Kinder ist also durchaus etwas Positives, auch wenn es Demütigung bedeuten kann.)
  • Er hat aber seine damalige Sicht nicht öffentlich verkündigt, sondern nur für sich selbst darüber nachgedacht. Er war sich bewusst, dass er andernfalls seine Vorbildfunktion als Vorsänger missbraucht hätte, er wäre treulos geworden.

An diesem Punkt denkt er (neu) nach. Ein Nachdenken ist grundsätzlich gut – wenn das Nachdenken auch Konsequenzen hat. Bleibe ich beim Nachdenken stehen, komme ich nicht weiter in meinem geistlichen Leben. Die Konsequenz beschreibt er in Vers 17, den Wendepunkt in seiner Sichtweise und in seiner Lebenseinstellung: „Bis ich hineinging in die Heiligtümer Gottes und jener (d. h. der Gottlosen) Ende gewahrte.“ Er bringt all das, was er auf dem Herzen hat, zu Gott. In Seiner Gegenwart fällt jeder falsche Gesichtspunkt weg. In Gottes Gegenwart sehen wir die Dinge, wie sie tatsächlich sind. Denn, wie er weiter ausführt, das Ende der Gottlosen ist alles andere als angenehm, es ist letztlich das endgültige Verderben, weg von dem Gott, mit dem sie auch während ihres Lebens nichts zu tun haben wollten. Der Sünder will natürlich nicht ein schreckliches Ende (und zwar für die Ewigkeit) haben, andererseits liebt er die Sünde, will in seinem Leben nicht von der Sünde lassen. Doch dieses Leben endet „wie ein Traum nach dem Erwachen“.

Im Rückblick erkennt und bekennt Asaph, dass er zu der Zeit, wo er diese Dinge anders gesehen hat (wo ‚sein Herz sich verbitterte und es ihn in seinen Nieren stach’) dumm war und sich wie ein Tier verhalten hat. (Anmerkung: Das Herz bezeichnet das Innere des Menschen, seine Einstellung, seine Entscheidungsfähigkeit. Die Nieren werden auch symbolisch für den Sitz des Verstandes verwendet (vgl. Hiob 38, 36). Ein wesentlicher Unterschied vom Mensch zum Tier ist, dass ein Mensch die Fähigkeit hat, Gott zu suchen, ihn anzubeten, sich also über das Sichtbare, Materielle hinwegzuheben.) Auffallend ist, dass er schreibt, dass ‚er ein Tier war bei dir (Gott)’. Selbst in seinem damaligen bedauernswerten Herzenszustand war er doch bei Gott und nicht vor Gott. Gott hat ihn auch damals nicht losgelassen. Gott hat ihm erneut bewusst gemacht, dass Er ihn in diesem Leben leiten wird und ihm eine herrliche Zukunft bei Sich selbst vorbereitet hat.

Es kommt zu dieser bemerkenswerten Änderung, die er in Vers 25 ausdrückt: „Wen habe ich im Himmel? Und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde.“ Da ist kein Neid mehr auf materielle Vorteile oder das irdische Wohlergehen anderer, Gott selbst ist in seinem Leben ab jetzt (wieder) ohne Konkurrenz. Die Erkenntnis, wer Gott ist und wie er ist, führt ihn weg von falschen Vorstellungen. Sein Blick geht weit über das Irdische hinaus.

Asaph hat erkennt: Selbst wenn alles vergeht – der Körper wird schwächer, das Herz (die klare Willensentscheidung) nimmt ab, so gibt es doch einen Wert, der ewig sein Teil bleibt: Gott selbst!

Er betont noch einmal, den Unterschied zwischen denen, die Gott fern sind und denen, die Gott nahen wollen: Bei den einen ist ein Vertilgen, ein endgültiger Untergang, bei den anderen (und bei ihm, Asaph, selbst) eine feste Zuversicht. Und er sieht erneut das Ziel oder den eigentlichen Sinn seines Lebens: Gott groß zu machen und von Gott zu erzählen!

Download der Vorträge

Du hast hier die Möglichkeit die Vorträge von Benedikt Peters vom Sonntag, den 01.06.2008 als MP3-Dateien runterzuladen.

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